Auch 2017….mit KinderLachen bei der Tour der Hoffnung

Zum 34. Mal traten vom 02. bis 06. August 2017 erneut Menschen in die Pedalen, um krebskranke Kinder zu unterstützen.
In diesem Jahr umfasste die „Tour der Hoffnung“ insgesamt 273 Kilometer. Der Start erfolgte mit dem Prolog am 02. August in und um Gießen. Die Regionen, die nach diesem traditionellen Prolog in Gießen angefahren werden, wechseln in jedem Jahr. So ging es in diesem Jahr in den Nordosten – nach Berlin und Brandenburg.

So stand am Donnerstag, 03. August, der erste „richtige“ Radlertag auf dem Programm. Gestartet wurde in Berlin Lichtenrade. Über eine Sprint-Etappe von „nur“ 34 Kilometern ging es direkt ins Zentrum der deutschen Hauptstadt. Was für ein eindrucksvolles Bild, als gut 200 Fahrer im grünen Trikot durch Berlin rollten…

Am Freitag, 04. August, ging es mit Polizeieskorte zu einigen geschichtsträchtigen Highlights Berlins. Nach Stopps und Empfängen am Bundeskanzleramt, Schloss Bellevue, den Landesvertretungen und dem Brandenburger Tor, führte der Weg hinaus ins Land Brandenburg.
Das Ziel des Tages lag nach 75 Kilometern in der Nachsorge Klinik für krebskranke Kinder in der Waldsiedlung Wandlitz bei Berlin. Hier wurden die Radler von vielen Besuchern und zahlreichen Kindern mit bunten Luftballons und Trillerpfeifen, einem liebevoll geschmückten Hof mit Blumen und selbst gebackenem Kuchen willkommen geheißen.
Im Feld der „Hoffnungsradler“ waren namhafte Sportler und andere Persönlichkeiten aus Politik, Show, Fernsehen, Wirtschaft und engagierte Bürger vertreten. Olympiasieger, Welt-, Europa-, Deutsche- und DDR-Meister sind im Fahrerfeld auszumachen und strengen sich für die gute Sache an, u.a. Täve Schur, Kathrin Boron, Henry Maske oder Heike Drechsler. Schirmherrin der Tour ist die ehemalige Biathletin Petra Behle.

Der längste Tagesabschnitt stand mit 104 Kilometern am Samstag, 05. August, auf dem Programm. Von Brandenburg an der Havel ging es in die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam.
Die Radstrecke führte vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten – Neues Palais, Schloss Sanssouci, Alter Markt, Holländisches Viertel. Doch die Radler waren nicht nur auf touristischer Standrundfahrt, vielmehr hielten sie auf ihrem Weg an verschiedenen Orten an, um Spenden für den guten Zweck zu sammeln. Ganz getreu dem Motto der Tour, mit sportlich-gesellschaftlichem Miteinander ein nachhaltiges Beispiel zum Wohle von hilfsbedürftigen Kindern zu setzen, ergeben sich so viele Möglichkeiten, um mit den Einwohnern und Gästen am Straßenrand ins Gespräch zu kommen.
Von Potsdam ging es anschließend über Babelsberg und Teltow zurück über die Landesgrenze nach Berlin. Hier wartete nach mehr als 100 Radkilometern das Ziel des Tages und der diesjährigen Tour der Hoffnung: die Vivantes Kinderklinik im Friedrichshain. Mit einem großen Kindersommerfest am historischen Eingang des Klinikums wurde hier das Finale der Tour der Hoffnung 2017 gefeiert. Der Höhepunkt des Festes war der herzliche und unvergessliche Empfang durch die Leitung des Krankenhauses, die eigens 2 Clowns für die Radfahrer im Gepäck hatten, die für eine lustige Untermalung des Programmes sorgten.
Mit diesem stimmungsvollen Fest endete eine Tour, die allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Am letzten Abend wurde die Spendensumme bekanntgegeben, die die Radler in diesem Jahr „eingefahren“ haben: in diesem Jahr wurde die 2 Millionen-Euro-Grenze „geknackt“. Eine unglaubliche Summe für die krebskranken Kinder!!!

Kindertag im Naturerbe Zentrum Rügen

Viele glückliche Kinder und ebenso glückliche Eltern – das ist das wunderschöne Fazit des Kindertages 2017 im Naturerbe Zentrum.
Für alle großen und kleinen Gäste, aber auch für die Veranstalter – den Verein KinderLachen009 Rügen e.V, das Naturerbe Zentrum Prora und die Kurverwaltung Binz – war es ein schöner und äußerst gelungener Tag.

Bei strahlendem Sonnenschein hatten sie für die inzwischen dritte Auflage des Festes ein vielfältiges Kinderprogramm auf die Beine gestellt. So kamen Eltern, Großeltern, Freunde und Bekannte, Einheimische und Urlauber nach Prora, um das Besondere für und mit ihren Kindern zu erleben.

Das Programm versprach jede Menge Spiel und Spaß für Familien. Auf der Bastelstraße konnte man Sonnenschirme fertigen oder Armbänder aufziehen. Besonders schön waren die Ideen bei der Gestaltung von Tonfiguren und dem Binden von Blumenkränzen. Sportlich zu ging es für die großen Kinder unter Einweisung der Schützengilde beim Bogenschießen, für die kleineren Kinder gab es Torwandschießen und Rollerrennen. Die Freiwillige Feuerwehr Binz präsentierte ihre Technik – ein Highlight vor allem für die Jungs. Daneben gab es eine Upcycling- und eine Perlenwerkstatt, eine Buttonfabrik und Schnitzen für Einsteiger. Da dieser Sonntag gleichzeitig der Tag des „Nationalen Naturerbes“ war, gab es auch eine Führung mit dem Revierförster unter dem Motto „Erlebnissafari“.
Mit viel Begeisterung wurde der Auftritt der Kindertanzgruppe verfolgt. Beeindruckend zu sehen, mit wie viel Freude schon die Kleinsten bei der Sache sind. Das Puppentheater Schnuppe präsentierte „Oh wie schön ist Panama“.

Auch die Tombola war wie immer heiß begehrt bei den Kindern. Es galt: Jedes Los gewinnt und so gab es an diesem Tag keine Verlierer, denn zum einen ging jedes große und kleine Kind mit einer Überraschung vom Tombolastand nach Hause. Zum anderen haben alle mit dem Erwerb eines Loses die kleine Klara unterstützt. Der Erlös der Tombola ist in diesem Jahr für ihre Unterstützung vorgesehen.
Durch den Tag führte Clown Max. Er begeisterte die Kinder und brachte sie zum Lachen. Gleichzeitig verwies er aber auch immer wieder auf die Idee hinter diesem Kindertag – die Unterstützung von bedürftigen Kindern.

Für die Unterstützung der vielen, vielen Helfer bei der Organisation und auch vor Ort sowie für die vielen Spenden der Sponsoren möchten sich die Veranstalter recht herzlich bedanken.

Sternenwanderung von Göhren-Baabe-Sellin nach Baabe für ein Kinderlachen…

Schon ein altes Sprichwort sagt, „…alle Wege führen nach Rom…“
Am 24. Mai 2017 machten sich ca. 350 Kinder und Jugendliche auf den Weg, um ein Ziel zu erreichen. Aber nicht das geografische Ziel, nämlich das Erreichen des Sportplatzes Baabe, sondern das ideelle Ziel stand im Mittelpunkt: das Sammeln von Spenden für KinderLachen09 Rügen e.V.!
Hintergrund dieser von vielen fleißigen Helfern und engagierten Menschen für einen guten Zweck gestalteten Aktion war, Menschen sensibel und aufmerksam zu machen auf das Schicksal kranker und bedürftiger Kinder.
Unter dem Motto „Kinder lachen für KinderLachen“ organisierten die Lehrer der Regionalen Schule Göhren, die Kurverwaltung Göhren, der Bürgermeister Göhrens, die Mutter-Kind-Klinik Baabe und andere mit Akribie und Liebe dieses große Event.
Viele freiwillige Helfer, so unter anderem das DRK und DLRG zeigten den Kinder, wie sie dem Leid anderer Menschen entgegnen können und zeigten mit vielen praktischen Übungen, wie auch sie in Gefahrensituationen helfen können.
An vielen Sportstationen konnten die Kinder ihre Beweglichkeit unter Beweis stellen. Weiterhin gab es Malstationen und Ratespiele.

Ein besonderer Höhepunkt für uns war der Besuch der KiTa Sellin am Präsentationsstand von KinderLachen009 Rügen e.V..
Nachdem die Erzieherinnen im Vorfeld in den Gruppen mit den Kleinen den Hintergrund der Aktion besprochen haben, öffneten alle Kinder ihre kleinen Rucksäcke und suchten ihre Geldbörsen heraus, um ihre Spende für Klara in die von der Göhrener Schule gebastelten Spendenboxen zu werfen.
Was für ein emotionales Geschehen, ein Bild, welches wir nicht so schnell vergessen werden…da gaben 28 Paar kleine Kinderhände etwas für ein anderes Kind, voller Freude und ohne Angst davor, dass es ihnen an etwas fehlen würde…denn sie haben das Wichtigste, sie sind gesund!!!
Klara, für die heute gesammelt wurde, leider nicht…

Wir danken ALLEN, die sich so aufopferungsvoll für das Gelingen dieser wunderbaren Idee und Aktion einsetzten und Zeit, Kraft und Gedanken investiert haben!

Wir wünschten, dass es viel mehr dieser uneigennützigen menschlichen Aktivitäten gäbe, denn nicht nur Klara wurde damit geholfen, sondern auch allen anderen, die gespürt haben, was für ein erhebendes Gefühl es ist, EINFACH nur zu HELFEN!

Neuigkeiten aus Rolandia

Dass „unser“ KinderLachen nachhaltig hilft, zeigen diese beiden Aktivitäten…
So berichtete Giovane Elber, dass unsere Spende Kindern einen Schulbesuch ermöglicht, denn Kinder in Brasilien benötigen dafür eine Schulkleidung – in diesem Fall einheitliche T-Shirts mit schuleigenem Logo

In Rolândia koordiniert Jaqueline unsere Spenden. Nun berichtet Jacqueline in regelmäßigen Abständen, wo sie in unserem Auftrag für KinderLachen sorgt.
Wir möchten die Gelegenheit nutzen und kurz zeigen, wofür Teile unsere Spende bisher eingesetzt wurden…

 
Ende März 2017

Kurz nach unserer Abreise kaufte Jacqueline Lernspielzeug für die Kinder im „Recanto dos Anjos“. Diese Einrichtung besuchten wir gemeinsam an unserem ersten Tag in Rolandia.

Anfang April 2017 schrieb Jacqueline:

 „Look, this is Davi. He is 3 years old, but looks like 1. His mother is HIV+ but he is not. His development is late and the only food that was good for him is that, and I’ve used the money to buy it.”

“Schaut: Das ist Davi. Er ist 3 Jahre alt, aber er sieht wie ein Einjähriger aus. Seine Mutter ist HIV positiv, er ist es nicht. Aber seine Entwicklung ist verzögert und die einzige Nahrung, die er verträgt, ist diese hier. Ich habe das Geld genutzt, um etwas davon zu kaufen.“    

 

Ende Mai 2017
Im Süden Brasiliens beginnt jetzt der Winter. Das heißt die Temperaturen fallen auch dort auf deutlich unter 10 Grad Celsius. Am Wochenende schickte Jacqueline uns gleich zwei Nachrichten und berichtete von ihren Einsätzen für KinderLachen. 

 

 “Now we have a cold time and the little woolen shoes go to the babys from our work with pregnant women. Thank you very much. And Ronaldo give us soaps and cotton swabs” 

„Jetzt haben wir eine kalte Zeit und die kleinen Wollschuhe geben wir an die Babys in unserem Projekt mit schwangeren Frauen. Vielen Dank! 

Und eine weitere, sehr schöne Geschichte teilt sie mit uns:

„Hello! Today we bought shoes and foods for a poor family wich lives near the pharmacy. Nicolas is a little boy and every day he comes to pharmacy and ask for cookies,he loves it. He has 3 brothers, so we bought shoes for them and food and cookies. They were very happy. Thank you so much 😄“

„Hallo! Heute haben wir Schuhe und Lebensmittel für eine arme Familie gekauft, die in der Nähe der Apotheke wohnt. Nicolas ist ein kleiner Junge und jeden Tag kommt er in die Apotheke und fragt nach Keksen, er liebt es. Er hat 3 Brüder, also haben wir Schuhe für sie und Essen und Kekse gekauft. Sie waren sehr glücklich. Vielen herzlichen Dank 😄“

 

Juni 2017

In diesem Monat erreichten uns erneut zwei Nachrichten von Jacqueline, in denen sie darüber berichtet, wo „unser“ KinderLachen nachhaltig hilft:

„Hello! How are you? I helped some poor children to pay the school books. […] Thank you so much!“
„Hallo! Wie geht es euch? Ich half einigen armen Kindern, die Schulbücher zu bezahlen. […] Ich danke euch sehr!“

Ein paar Tage später erreichte uns eine weitere Nachricht: 

„Hi […] I see in education one of the best way to a better country in the future. That is why I paid for school books for many more children who could not afford it. Thank you so much for turn it possible 😘😘“
„Hi […] Ich sehe in der Bildung einen der besten Weg zu einem besseren Land in der Zukunft. Deshalb habe ich die Schulbücher für viele weitere Kinder bezahlt, die es sich nicht leisten konnten. Vielen Dank dafür, dass dies möglich ist 😘😘“

 

Oktober 2017

Erneut erreichten uns Nachrichten und Fotos von Jacqueline aus Rolandia. Dieses Mal gab es kleine Geschenke und Überraschungen für „unsere“ Kinder im „Centro Muncipal De Educacáo infantil

Neuigkeiten aus Londrina

Vor kurzem erreichte uns eine Nachricht von Giovane Elber. Anfang März hatten wir die von ihm am 31.05.1997 gegründete „Escola Oficina Pestalozzi“ besucht. Diese Einrichtung öffnet ihre Türen für Kinder vom 5.-15.Lebensjahr aus einer Favela in Londrina.
Begeistert von dem Projekt, der respektvollen Art der MitarbeiterInnen in der Einrichtung und der Gastfreundschaft entschloss sich KinderLachen009 Rügen e.V. die Arbeit dieser engagierten, liebevollen Menschen, die sich tagtäglich aufopferungsvoll um die kleinen Kinderseelen kümmern, mit einer Geld- und einer Sachspende zu unterstützen…

Wofür Giovane Elber und seine Mitstreiter diese Spende nun eingesetzt haben, berichtet er in einigen Fotos und einer kurzen Botschaft. Er schreibt:

„Hey, mit dem Geld das du uns geschenkt ha[s]t, haben wir die Uniformen für die Kinder gekauft. Vielen Dank. 😊“

Dazu hat er uns diese Fotos geschickt:

Kindertag 2017 in Prora

Es ist wieder soweit! Zum dritten Mail heißt es im Naturerbe Zentrum Rügen „Heute seid ihr Prinz und Prinzessin…“.

Das Fest zum Kindertag startet am 11. Juni 2017 ab 10 Uhr.

Erneut haben die Kurverwaltung Binz, das Naturerbe Zentrum Rügen und KinderLachen009 Rügen e.V. viele Aktionen zum Mitmachen für alle kleinen und großen Kinder organisiert. Auch in diesem Jahr verspricht der Tag ein großes und kunterbuntes Kinderfest.  

Ein kleiner Auszug aus dem geplanten Programm:

  • Freiwillige Feuerwehr Binz – Spiele mit Wasser
  • Schützenverein Binz mit Bogenschießen für die größeren Kinder
  • Führung mit dem Revierförster am Tag des „Nationalen Naturerbes“
  • Puppentheater Schnuppe „Oh wie schön ist Panama“
  • Tombola
  • Blumenkränze binden
  • und vieles vieles mehr….

Weitere Infos gibt es auch im diesjährigen Flyer:

 

Wir freuen uns auf viele Besucher. 

7. KinderLachen Bowling Cup

Der KinderLachen Bowling Cup ist inzwischen schon eine schöne Tradition. Am 12. Mai 2017 ging er bereits in seine siebte Auflage.

Erneut hatten sich mehrere Mannschaften angemeldet – sie alle wollten in den sportlichen Wettkampf um den Wanderpokal für „Lachende Kindergesichter“ treten.
Auch KinderLachen009 Rügen e.V. war wieder mit einer Mannschaft vertreten.

Austragungsort war erneut das Störtebeker Sporthotel Rügen in Samtens, das uns seit Jahren bei der Durchführung des Bowling Cups unterstützt. An dieser Stelle vielen Dank!

Nachdem der Wanderpokal in den letzten sechs Auflagen des Bowling Cups jeweils an die Mannschaft des Autohauses Giese ging, blieb der Pokal dauerhaft im Besitz des Teams. Folglich ging es 2017 um einen neuen Wanderpokal. Da die Titelverteidiger ihre Teilnahme kurzfristig absagten, stand vor Beginn der sportlichen Aktionen fest, dass der Wanderpokal zum ersten Mal an ein anderes Team gehen würde.
Sechs Mannschaften mit je 4 Spielern lieferten sich in den zwei Hauptrunden einen spannenden Wettkampf. Mit viel Spass und sportlichem Ehrgeiz qualifizierten sich die besten drei Teams für das große Finale. Im kleinen Finale wurden die weiteren Platzierungen ausgespielt. Am Ende wurde es sehr spannend und sehr knapp. Gerade einmal 7 Punkte trennten die drei Erstplatzierten.

Gesamtwertung:

  1. WIR – Wirtschaft für Bergen (440 Punkte)
  2. Baufinanzierung Dombrowski (439 Punkte)
  3. Bergener Wohnungsgesellschaft (BeWo) I (433 Punkte)
  4. Autohaus Bremer (416 Punkte)
  5. KinderLachen009 Rügen e.V. (391 Punkte)
  6. Bergener Wohnungsgesellschaft (BeWo) II (305 Punkte)

Der Wanderpokal geht damit nach Bergen. Herzlichen Glückwunsch an den Sieger der WIR Interessengemeinschaft!

An diesem Abend ging es aber nicht nur um den Spaß und den Sieg beim Bowling Cup. Vielmehr ging es um den guten Zweck. Traditionell sorgen die Mannschaften mit ihrem Stargeld für ein Kinderlachen und helfen einem bestimmten Kind in der Region. So möchte KinderLachen009 Rügen e.V. in diesem Jahr die schwerkranke Klara aus Rostock und ihre Familie unterstützen.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Mannschaften für ihren Einsatz für die gute Sache!

Von Rügen nach Brasilien – Unterwegs für ein KinderLachen

„Nicht zuschauen, sondern mitmachen für das Wohl der Kinder!“

Wie berichtet, machten sich Mitglieder von KinderLachen009 Rügen e.V. in diesem Jahr auf, um in Brasilien verschiedene Projekte für Straßenkinder und Kinder aus den Armenvierteln, den Favelas, zu besuchen.

Wieder zurück auf Rügen möchten wir diese Erlebnisse teilen und laden dazu ins MIZ Bergen ein.

Termin: 09. Juni 2017, 17 Uhr
Ort: Medien- und Informationszentrum Bergen auf Rügen, Markt 12, 18528 Bergen auf Rügen

Weitere Infos im Flyer:

Präsentation auf der EhrenamtMesse 2017

Ein kleines Jubiläum wurde am 01.04.2017 auf dem Alten Markt und im Stralsunder Rathauskeller gefeiert – die „EhrenamtMesse“ ging in die 10. Runde.

Etwa 40% der Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern sind bereits in einem Ehrenamt aktiv…vom Sportverein bis hin zum THW. Die EhrenamtMessen, die in allen Regionen/Landkreisen unseres Bundeslandes stattfinden, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und machen so dem ein oder anderen vielleicht Lust, sich ebenfalls für eine gute Sache zu engagieren.

Zu den prominenten Besuchern der Messe in Stralsund zählten der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern – Harry Glawe, der Landrat Vorpommern-Rügen – Ralf Drescher sowie die Bundestagsabgeordneten Sonja Steffen und Kerstin Kassner.
An rund 60 Ständen präsentierten sich Vereine und Organisationen aus dem gesamten Landkreis Vorpommern-Rügen und informierten die Besucher über die vielfältigen Möglichkeiten einer ehrenamtlichen Tätigkeit.

KinderLachen009 Rügen e.V. war ebenfalls mit einem Stand vertreten. Besucher wurden von unseren Mitgliedern über unsere Projekte und Hilfsaktionen informiert. Der Besucherzustrom und das Interesse waren an diesem Frühlingstag überraschend hoch, sodass sich über den gesamten Tag hinweg einige nette Gespräche entwickelten.

Gedanken zu Brasilien

Wir sind zurück in Deutschland….Es gibt viele Informationen, die wir bekommen haben oder auch Kleinigkeiten, die uns in den vergangenen 3 Wochen Brasilien aufgefallen sind.
Diese tragen ebenso wie die Besuche in den verschiedenen Kinder-Projekten zu unserem Gesamteindruck dieses wundervollen Landes bei.

Die Liste unserer Gedanken ist nicht vollständig und im Zweifel sehr subjektiv, aber es sind unsere Beobachtungen der letzten Tage…

KLIMA
…wenn es regnet, regnet es richtig. Die Straßen stehen dann binnen Sekunden unter Wasser.

…Moskitos nerven, gerade auch deshalb, weil wir nicht wissen, ob sie zu Dengue oder Zika gehören.

ESSEN
…ein Mittag- oder Abendessen ohne Reis, Bohnen und VIEL Fleisch ist kein Essen. Gleiches gilt für süße Nachspeisen. Diese gehören unbedingt zu jedem Essen dazu, auch zum Frühstück.

…neben Frühstück, Mittagessen und Abendessen gibt es noch das 2. Frühstück, den Snack am Nachmittag (süß oder salzig) und Kaffee…und je nach Laune auch noch einen Snack zur Nacht-wohlgemerkt „brasilianischer Snack“… in Deutschland würde man dazu vollständige Mahlzeit sagen.

…Brasilianer lieben „Self-Service“-Restaurants. In diesen zahlt man entweder wie in unseren Buffettrestaurants pro Person („all you can eat“) oder pro Kilo („Kilo-Restaurants“).

…Maniok gehört zu jedem Essen. Egal, ob gekocht, gebraten, gegrillt, frittiert oder als Pulver. Warum, kann uns keiner erklären. Ist einfach so…

LEUTE
…Brasilianer lieben ihre Mittagspause und das Nickerchen über die Mittagszeit. Wahrscheinlich ist dies mit dem feucht-warmen Klima zu erklären.

…die Familie ist unglaublich wertvoll und der Zusammenhalt innerhalb der Familien wird sehr groß geschrieben.

…Kinder sind das höchste Gut und soweit möglich, wird versucht, ihnen möglichst viel Bildung und Betreuung zukommen zu lassen.

…die Wärme und Herzlichkeit der Menschen ist unbeschreiblich groß.Egal, ob man sich kennt, wird zur Begrüßung einander um den Hals gefallen, nicht einfach nur auf Abstand die Hand gegeben.

…DAS sportliche Brasilien existiert nicht.

…der Trend zum „schnellen Geld“ über den Fußball ist spürbar. Viele Kinder träumen von einer Karriere in Europa.

…Kinder lieben, wie in Europa, das Fast Food, Handy und PC sowie die Bewegungslosigkeit.

…die Menschen sind sehr religiös. Kirchen gibt es überall, allerdings ist deren Glaubensauslegung nicht immer eindeutig der katholischen Kirche zuzuordnen. Orgeln sind eher selten. Hier findet man dagegen häufiger ein Schlagzeug in der Kirche.

…Mütter im Alter von 12 Jahren sind hier keine Seltenheit.

…jeder 2. in Brasilien ist übergewichtig. Und geschätzt war auch jede 2. Frau schon beim Schönheitschirurgen.

…Toleranz, Miteinander, Respekt füreinander und Kinderliebe sind die prägenden Werte der Menschen.

…kaum jemand spricht Englisch. Orts- oder Zeitangaben, die man von Hotelmitarbeitern oder Mitarbeitern von Touristeninfos bekommt, sollte man besser nicht vertrauen.

Weitere Gedanken…

Rio de Janeiro – Sonntags eine menschenleere Stadt

Endlich! Angekommen in der 6 Millionen Metropole, dem Herzstück von Brasilien…
Die gelbe Taxischlange in der lauen Sommerluft vor dem Flughafen verriet uns einen Hauch brasilianischen Treibens…aber wir warteten geduldig auf „unseren“ Taxifahrer, den uns Elisabeth als einen ehrlichen empfahl.
Keiner verstand einander, aber wir kamen auf direktem Weg zu unserem Hotel, einem architektonischem Meisterstück portugiesischer Baukunst…
Es war ein „MUSS“, dass wir uns im Restaurant dem Flair des quirligen Publikums hingaben und einen gut gemischten Caipirinha genossen…
Am nächsten Morgen ging es mit Paulos Taxi zur schönsten Kirche Rio de Janeiros, zum Mosteiro de São Bento zur Messe, die mit einem gregorianischen liturgischen Gesang überzeugte. Die Kirche glänzte in ihrem üppigen Gold inmitten barocker Stilelemente. Die Kirche, die vom 1641 gegründeten Kloster auf einer Anhöhe zu erreichen war, war übervoll.
Dort herausgeschlichen passierten wir inmitten dicker Regentropfen den Weg nach unten zum Centro Cultural Banco Brasil, zur Igreja da Cadelaria, zur berühmten Confeitaria Colombo, die leider geschlossen war, zum Teatro Muncipal, einem Prachtbau von 1906, der ganz der Pariser Oper nachempfunden ist.
Wie eigenartig unser Gefühl, dass in diesem fernen Land so viele deutsche Wurzeln vorhanden sind. So stehen in goldenen Lettern neben Verdi unter anderem Wagner und Goethe…da heißt es für einen Wimpernschlag der Geschichte, den eigenen Atem anhalten…und man ist schon so ein bisschen stolz auf die Heimat, in der so oft gejammert und geschimpft wird…
Dennoch mußten wir uns die eine und andere Träne wegwischen, bei dem Elend, welches wir vor den üppig vergoldeten Kirchen und den prachtvoll renovierten historischen Bauten sahen…
Alte Menschen, die sich gerade aus dicken Bettdecken herausschälten, weil sie irgendwie am Leben teilnehmen müssen…Pubertierende, die auf Matratzen lagen und im Tiefschlaf nicht wußten, wo sie hingehörten. Hungernde Menschen, die im Schnellrestaurant um Essen bettelten und sich beim Herausgehen die liegengebliebene Nudel vom Nachbartisch in dem Mund schoben…uns kamen die Tränen…wir verstanden die Welt nicht mehr…ein Land, welches vor Reichtum platzen könnte!!! Zu heftig sind für uns die Gegensätze zu Deutschland! Die Solidarität und die sozialen Sicherungssysteme, die es in unserem Land für solche Menschen gibt, gibt es in keinem anderen Land der Welt. Auf harte Art und Weise wird uns bewusst, dass viele Menschen diese Sicherheit bisher zu wenig zu schätzen wissen und wir endlich anfangen müssen, die Solidarität und das MITEINANDER auch zu leben!!!
Um die Mittagszeit kam Paulo, um uns abzuholen (nach deutscher Pünktlichkeit!), um mit uns zum Hippiemarkt nach Ipanema an den Strand zu fahren. Schließlich sollen wir keine U-Bahn benutzen und auf keinen Fall allein durch Rio fahren…Tja und auch wenn der Hippiemarkt als DER Markt und ein MUSS in Rio angepriesen wurde, waren wir beide der Meinung, dass es nichts weiter als ein größerer Flohmarkt war…unsere Erwartungen wurden leider nicht erfüllt…
Zum Abschied gab es noch den Strand von Ipanema, mit den „Girls von Ipanema“: eine durch das herrliche Panorama bestechende Bucht, mit Gischt schäumende Wellen, ein breiter Strand mit einem leider tränenden Abendhimmel und erschöpften deutschen Wanderern, die zurück im Hotel den Abend mit einem zünftigen Caipirinha beendeten und noch viel über die Eindrücke des ersten Tages in Rio de Janeiro fachsimpelten…

 

 

Projekt ist nicht gleich Projekt…

Während des Besuchs bei Passos da Criança wurde uns klar, dass dieses Projekt aus einem größerem Projekt für Strassenkinder hervorgegangen ist.
Adilson, der Gründer von Passos, war früher selbst ein Strassenkind und wuchs in der „Chácara Meninos de 4 Pinheiros“ (Jungen der 4 Kiefern) auf.
Er lud uns ein, diese Chácara zu besuchen.
Also trafen wir uns um 9.30 Uhr und fuhren gemeinsam mit Dominique, einer Praktikantin aus der Schweiz, auf das Land…die Chácara liegt ca. 1,5 Stunden von Curitiba entfernt, irgendwo im brasilianischen Regenwald in einem kleinen Dorf. Die einzige Verbindung zur Außenwelt ist eine Busverbindung. Aber selbst der Weg zur Bushaltestelle an der viel befahrenen Hauptstraße dauert zu Fuß knapp 25 Minuten.

Angekommen in der Chácara erinnert uns zunächst nichts an das versprochene Landhaus. Vielmehr erwartet uns ein Gelände mit Zweckbauten aus Beton, das eher an ein Jugendlager aus früheren Zeiten erinnert – ein Vielzweckgebäude als zentraler Punkt, daneben die Wäscherei und zwei Häuser mit Schlafräumen.

In der Chácara leben nur Jungs. Maximal ist das Objekt für 80 Kinder und Jugendliche ausgelegt, aktuell sind es nur 34…letzte Woche sind 3 abgehauen und nicht wieder gekommen. Der momentan Jüngste ist 11 Jahre alt, alle bleiben bis zu ihrem 18. Geburtstag hier. Aufgenommen werden Jungen ab dem 7. Lebensjahr. Die meisten haben bereits eine „Karriere“ als Strassenkind hinter sich. Viele auch schon Drogensucht und einen Entzug. Was mit den Jungen nach der „Entlassung“ aus der Chácara passiert, ist nicht klar. Es gibt einige wenige positive Beispiele, wie Adilson, aber viele Jungen gehen zurück auf die Strasse.
Zunächst werden wir zu einer Gesprächsrunde eingeladen. Alle Jungs sollen teilnehmen, doch schnell merken wir, dass es hier mit den Pflichten der Jugendlichen nicht so Ernst genommen wird. Von den 34 Jungen sind vielleicht 15 anwesend. In der Runde sollen zunächst alle ihre Träume und Wünsche benennen. Auch hier merken wir, dass die Jungen in diesem Projekt viele Freiheiten haben – während der Runde laufen einige hinaus, andere kommen später hinzu und verschwinden kommentarlos wieder. Die Träume der Jungen sind vielsagend. Samuel, ein grossgewachsener Junge, der erst seit kurzem wegen familiärer Probleme im Projekt ist, wünscht sich eine Familie, die er nie hatte. Victor, ein dunkelhaariger cleverer Junge, träumt davon, eines Tages Arzt zu werden, ohne zu wissen, was für einen Weg er bis dahin bestreiten müßte…Gabriel, mit 11 Jahren der Jüngste in der Chácara, möchte zurück in seine Heimatstadt nach Sao Paulo. Andere wollen Fußballprofi oder Automechaniker werden.
Beim Gespräch mit den Verantwortlichen hinterfragen wir, ob und wie auf diese Wünsche der Jungen eingegangen wird. Wir haben das ungute Gefühl, dass die Träume der Jungen,Träume bleiben werden, denn es scheint, als würde wenig unternommen, die Jugendlichen in ihren Wünschen zu unterstützen oder ihnen zu verdeutlichen, dass ihre Berufswünsche mit viel Eigenmotivation und Anstrengung verbunden sind…Wir sehen nur bei wenigen Jungen wirklich die notwendige Eigendisziplin, für ihre Träume zu kämpfen. Und auch bei den Erziehern und Therapeuten im Projekt scheint eine gewisse Gleichgültigkeit und Resignation vorhanden…im Gespräch wird unser Gefühl verstärkt, dass vielmehr ÜBER die Jungen als MIT ihnen geredet wird. Beide Seiten scheinen nur in geringem Maß ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.
Beim anschließenden Rundgang über das Gelände offenbart sich die typische Lethargie und Gleichgültigkeit, die wir in den letzten Tagen häufig beobachtet haben…bröckelnde Farbe an den Wänden, übel riechende Waschräume und Toiletten, unaufgeräumte Einzel- bis 4-Bett-Zimmer. Für uns ist nicht klar, warum es den Erziehern nicht gelingt, die Jungs zu einfachen Aufräum- oder Verschönerungsarbeiten zu motivieren.
Vieles, nein eigentlich alles, wird mit der „besonderen Situation“ der häufig drogenabhängigen Strassenkinder erklärt, in der man von den Jugendlichen nichts erwarten dürfte. Für uns sind dies alles keine Erklärungen für die Zustände in der Chácara. Für uns ist klar, dass es hier nicht darum geht, die Jugendlichen wieder in die Gesellschaft zu integrieren, sondern sie einfach nur bis zu ihrer Volljährigkeit zu beherbergen. Was nach dem 18. Geburtstag mit den Jungen passiert, scheint den meisten egal. Einigen wird eine Ausbildung vermittelt. Dies sind die positiven Beispiele, die an diesem Tag häufig hervorgehoben werden und die zumindest nach außen als Rechtfertigung für das Tun im Projekt dienen. Die allermeisten Jungs verlassen die Chácara jedoch ohne jede Perspektive auf ein normales Leben…sie gehen zurück auf die Straße, zurück in die Obdachlosigkeit, die Drogensucht, die Beschaffungskriminalität…

 

 

Adilson Pereira de Souza – ein stiller Held in den Armenvierteln von Brasilien

Ein großes Schild „Herzlich Willkommen“ hängt sichtbar an den Gitterstäben eines blauen Tores vor dem Projekt für Straßenkinder, welches wir heute besuchen.

Uns begrüßt ein Enddreißiger, gezeichnet vom Leben, aber mit einer Freundlichkeit, wie sie hier in Brasilien an der Tagesordnung zu stehen scheint…
„Passos da Criança“ (auf deutsch in etwa „Schritte der Kinder“), sein Lebenswerk!
Den Namen konnten die in dieses Projekt aufgenommenen Kinder selbst bestimmen- ein bewußtes Miteinander! So sollen die Kinder unter anderem das Gefühl vermittelt bekommen, eine Stimme zu haben. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein im Kampf gegen ihre Perspektivlosigkeit in den Favelas von Brasilien. Einen Namen zu haben, ein Mitspracherecht, lernen und entscheiden zu dürfen…
Adilson und seine, teilweise auch in den Elendsvierteln, aufgewachsenen Mitarbeiter führten uns durch das Objekt und machten uns mit den Arbeitsbedingungen bekannt. Der Ursprung war eine Hinterhofgarage, in denen die Kinder von der Straße weg geholt wurden von Drogen, Prostitution und Kriminalität. Im Projekt wird ihnen eine Bleibe für Schularbeiten, Essen und menschliche Wärme gegeben. Durch Spenden konnten sich die Räumlichkeiten vergrößern und es bot sich Platz für mehr Kinder.
„Jedes Kind mehr, welches durch uns von der Straße geholt wird und eine Familie bekommt, macht uns stolz“, so Adilson…
Voller Hochachtung unterstützt KinderLachen009 Rügen die Arbeit dieser engagierten jungen Menschen, die tagtäglich ihren Kampf um verwahrloste und gefallene Kinderseelen kämpfen…

 

 

Unendliche Weiten

In der vergangenen Woche durften wir den Alltag in Rolandia, einer Stadt mit 65.000 Einwohnern, ein wenig näher kennenlernen. Dabei merkten wir, dass sich hier die Menschen sowohl für den Job, die Uni, den Einkauf oder das kulturelle Leben eher in Richtung von Londrina, der nahelegenden Großstadt orientieren.

Zusätzlich wollten wir das Leben der Landbevölkerung in den kleinen Dörfern kennenlernen. Daher fuhren wir mit Jacqueline zunächst Bartira. Ein wirklich sehr kleines Dörfchen vor den Toren der Stadt. Auf dem Weg dorthin fahren wir über kilometerlange Feldwege, mit der für die Region typischen roten Erde. Jacqueline erzählt, dass diese Region die fruchtbarste des gesamten Bundesstaates ist.
Das Dorf selbst ist geprägt von alten Holzhäusern, der typische Baustil auf dem Land und Zeichen von Armut.
Im Zentrum des Dorfes steht die Kirche. Man merkt schnell, wie auch hier die Religion das Leben bestimmt. Ebenfalls auffällig ist die Lethargie der Menschen. Sie sitzen teilnahmslos in den Vorgärten oder vor dem kleinen Posthaus. Wir haben den Eindruck, dass nur wenige den Weg aus diesem Dorf, geschweige aus diesem Leben schaffen…

Ganz anders ist die Situation in São Martinho. Dies ist ein relativ großes Dorf und weithin bekannt für die Produktion typisch brasilianischer Würstchen. In diesem Dorf haben viele Arbeit, viele pendeln nach Rolandia oder Londrina. Es ist eines der wohlhabenden Satelliten-Dörfer kurz vor der Stadt.
Hier sehen wir kaum Menschen auf der Straße. Wir besuchen die katholische Kirche. Prächtig geschmückt und ordentlich gepflegt. Sogar ein Kulturzentrum gibt es hier für Feste und Veranstaltungen.
Wir fahren über lange Feldwege zurück nach Rolandia. Zwei Dörfer, zwei getrennte Welten.

 

 

Sonntag, Wochenende einer brasilianischen Familie…

Der einzige freie Tag in der Woche unserer brasilianischen Familie beginnt mit einem täglichen Frühstück, welches sich nicht von dem in der Woche unterscheidet…
Entweder geht man gemeinsam zum Gottesdienst oder man gehört verschiedenen Kirchen oder Sekten an, dann natürlich unabhängig voneinander…
Wir waren Gast einer spirituellen Gemeinschaft, der unsere Gastgeberin angehört. Die Kinder werden parallel zu den Erwachsenen „geschult“. Zunächst das Gebet, danach wird der Glaube im Gespräch als Geschichte, singend oder auch tanzend, übermittelt. Zum Schluss wird gemeinsam gemalt oder gebastelt. Und zwischendurch geschieht die spirituelle „Übergabe von Energie“…
Nach dem Ende besuchten wir das Haus des Bruders von Jaqueline, in dem für die gesamte Familie (12 Mitglieder) und uns gekocht und gegrillt wurde.
Es folgte eine uns ganz berührende Zeremonie.
Das Oberhaupt der Familie, Opa da Silva, stellte den Familienstammbaum vor und leitete dazu über, dass wir, Christin und ich von Stund‘ an auch zur Familie gehören und nun den Beinamen „da Silva“ tragen dürfen. Diese Ehre wurde uns zuteil, weil alle meinten, dass wir „Gutes“ tun, Respekt leben und andere Menschen durch unser Tun bereichern. Werte, die die Familie auch lebt…Allen kullerten die Tränen, weil es so etwas in dieser Familie anscheinend noch nie gab…
Danach wurden wir, wie hier üblich, durch das Haus geführt (wir meinen aus Stolz) und der Garten, der mit opulenten Sukkulenten und Orchideenbäumen wunderschön gestaltet war.
Zurückgekehrt wurde die obligate „Siesta“ (Mittagsruhe) eingehalten, um dann in das größte Shoppingcenter nach Londrina zu fahren. Das ist nur etwas für Menschen, die sich so etwas leisten können und es wird gern gemacht und als Entspannung angesehen.
Den Tag beendeten wir mit einer Pizza mit Bambus und Salami bei einem Glas Bier und einer Videoshow von Sängern aus dem letzten Jahrhundert …was für ein Tag!!!

Kirche, Kinder, Familienessen mit allen, Familienaufnahme, Haus und Gartenbesichtigung, Shoppingtour, Pizza und Spendenübergabe.
Und zum Schluss noch die Besichtigung des kleinsten Platzes der Welt…mit Eintrag im Guiness Buch der Rekorde…der „Praça“ – geschätzt 6 Quadratmeter groß.