Menschlichkeit in Brasilien

Guten Morgen Rolandia, guten Morgen Brasilien!

Tag 2 unserer Reise in das Ungewisse begann nach unruhigen Träumen, weil der „Arbeitsmodus“ immer noch in uns steckt, die Nacht von einem unruhigen Hundegebell, einem regen Zug- und Autoverkehr durchbrochen wurde… Nach einem gemütlichen Frühstück, welches genauso wie in Deutschland aus Toast, Butter, Käse und Honig besteht, nur mit einem viel reicherem Obstanteil, fuhren wir gestärkt zu Elisabeth, einer deutsch-sprechenden Brasilianerin, die uns eine wichtige Stütze beim Informationsfluss zu den vor Ort lebenden und arbeitenden Menschen war. Endlich kamen wir zu „unseren“ Kindern im „Centro Muncipal De Educacáo infantil“, die artig in den Räumen von ihren liebevollen Betreuerinnen umsorgt wurden. Wir erfuhren, dass die Kinder zum Teil aus zerrütteten Familien stammen, oder aus Familien, bei denen die Eltern Arbeit haben und sich deshalb nicht um die Kinder kümmern können. Das jüngste Kind war noch ein Baby, die ältesten sind maximal 5 Jahre alt…Beeindruckt haben uns die Variabilität der Lernmethoden, nach denen die Kinder beschäftigt wurden und obwohl die kleinen Geister sehr energiegeladen sind, haben sie dennoch einen entsprechenden Respekt vor ihren Erziehern…schnell fanden wir zueinander Kontakt und schließlich erhielten alle von uns die von lieben Menschen aus Deutschland gespendeten Kuscheltiere. Die Freude und das Glück dieser kleinen Kinderseelen kann keiner nachempfinden, der so etwas noch nicht erlebt hat…viele drückten es gleich an sich, als wenn sie es nicht mehr loslassen wollten… Wir erfuhren von den brasilianischen Strukturen bezüglich Familie, Arbeits- und Lebensbedingungen.

Danach ging es weiter zum „Recanto dos Anjos“, einer katholischen Einrichtung für Kinder. Auch hier spürten wir die Wärme und liebevolle Fürsorge der Betreuerinnen für die Kinder. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und einem Lied zum Abschied fuhren wir weiter ins einzige städtische Krankenhaus „Hospital Sāo Rafael“. Auch dort gibt es den gewissen Unterschied zwischen privaten Patienten und den anderen, was sich unter anderem in der Einrichtung und Betreuung zeigte. Das Prinzip der Differenzen zwischen privat und staatlicher Versorgung ähnelt sich mit Deutschland, wenn auch auf viel geringerem Level der Versorgung…

Durch den Jetlag, das feuchtwarme Klima, die auf uns einstürmenden neuen Eindrücke waren wir völlig geschafft und beendeten den Tag mit einer Stadtbesichtigung und einer Einladung bei der Familie di Silva. Wie schön zu spüren, dass extra unseretwegen ein Grillfest mit ALLEN Familienmitgliedern organisiert wurde…wäre das bei uns ähnlich??? Wir genossen diese Atmosphäre…Erschöpft aber glücklich fielen wir um Mitternacht ins Bett. Heute erwartet uns eine Einrichtung für Suchtkranke, die ein Schweizer Paar gegründet hat. Eine neue Erfahrung wartet auf uns!

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