„Es geht nicht um Siege oder irgendwelche Sachen. Es geht um Kinderlachen“ (Täve Schur, 09.09.2018)

…mit diesem Satz fasste der älteste Teilnehmer, der jemals beim Strandräuber Ironman 70.3 Rügen gestartet ist, das Ziel des Tages zusammen. Gustav-Adolf „Täve“ Schur, zweimaliger Gewinner der Internationalen Friedensfahrt (1955, 1959) und Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1956 und 1960, stand am 09.09.2018 auf der Startliste bei den Staffeln des Ironman. Mit 87 Jahren war er der älteste Starter im Feld der Athleten. Gemeinsam mit den beiden ehemaligen Profi-Triathleten Maik Petzold und Christian Prochnow (der spontan für die verletzte Claudia Dreher einsprang) bildete er das Team „KinderLachen 009“.

Aber nicht nur mit dieser Herrenstaffel war KinderLachen bei dieser sportlichen Großveranstaltung vertreten. Auch die „Frauenpower“ stand am Start. Für das Team „KinderLachen009 FrauenPower“ traten mit Angela Maurer, Kathrin Boron und Steffi Jacob drei Olympionikinnen im Schwimmen, Rudern und Skeleton an.
Pünktlich um 10 Uhr starteten am Sonntag, 09. September 2018, die Profis. Das Starterfeld war erlesen, stand doch mit Patrick Lange der Vorjahressieger und aktueller Champion des berühmten Ironman auf Hawaii am Start. Nach den Altersklasse-Athleten starteten um 10.30 Uhr die Staffeln mit der ersten Disziplin – dem 1,9 km Schwimmen in der Ostsee vor Binz.
Insgesamt gingen bei bestem Sommerwetter mehr als 1500 Profis und Freizeit-Athleten aus 45 Ländern auf die Strecke, darunter auch mehr als 100 Staffeln – bestehend aus mindestens 2 Sportlern, die sich die drei Disziplinen teilen. Das Team „KinderLachen 009“ ging mit der Startnummer 1545 an den Start, während die „FrauenPower“ die 1546 trug.

Nach dem Schwimmen hieß es für die Schwimmer (Maik Petzold / Angela Maurer), die 500 Meter bis zur Wechselzone am Bahnhof Binz laufend zurückzulegen. Für die Staffeln wartete in der Wechselzone der Radfahrer, denn als nächste Disziplin standen 90 Kilometern durch die Rügener Alleen an. Für KinderLachen009 starteten Täve Schur und Kathrin Boron. Die Strecke führte beide in einer 45 Kilometer-Runde von Binz über Prora, Karow und Bergen nach Putbus und weiter über Zirkow und Karow zurück nach Binz. Diese Runde musste zweimal absolviert werden. Zurück in der Wechselzone hieß es für die Einzelstarter wechseln in die Laufschuhe oder für die Staffeln Übergabe des Zeitchips an den Läufer. Als letzte Disziplin des Triathlons folgte ein Halbmarathon (21,1 Kilometer). Die Strecke führte Christian Prochnow und Steffi Jacob in unseren Staffeln quer durch das Ostseebad Binz.

Bei Sonnenschein und blauem Himmel waren zahlreiche Besucher und Fans an die Strecke gekommen und feuerten die Sportler an. So entstand eine wundervolle und vor allem motivierende Stimmung. Mit ihrem Applaus halfen die Besucher den Sportlern über die Strecke und den berüchtigten Klünderberg, der zweimal zu überqueren war.
Aber auch an der Radstrecke standen viele Menschen und erwarteten die Athleten mit Plakaten und Anfeuerungsrufen.

Bei den Profis feierte Florian Angert in 3:47:35 Stunden einen Start-Ziel-Sieg. Schon das Schwimmen hatte er als erster absolviert. Titelverteidiger Patrick Lange (3:50:05) konnte gegen seinen Teamkollegen im Laufen nichts mehr ausrichten und wurde mit zweieinhalb Minuten Rückstand Zweiter. Horst Reichel folgte knapp dahinter auf Platz drei (3:51:56).
Bei den Frauen siegte Laura Philipp in 4:16:02 Stunden überlegen mit fast 16 Minuten Vorsprung vor der Britin Claire Hann (4:32:01) und der Deutschen Laura Zimmermann (4:33:21).

Derartige Zeiten waren für die KinderLachen009 Staffeln absolut unerreichbar. Aber darum ging es auch nicht. Vielmehr ging es gemäß des Mottos „Gemeinsam im Kampf – gemeinsam zum Ziel – gemeinsam für ein ‚Kinderlachen‘“ um das gemeinsame Ankommen. Alle Sportler wollten mit ihrem Start und der gemeinsamen Mannschaftsleistung aufmerksam machen auf den humanitären und sozialen Zweck.
Aber natürlich spielen bei ehemaligen/aktiven Leistungssportlern auch die sportlichen Ergebnisse eine wichtige Rolle….Angela Maurer bewies ihre Ausnahmestellung als Schwimmerin. In 27:40 Minuten hatte sie an diesem Sonntag die schnellste aller Schwimmzeiten – schneller als jeder andere Starter, inklusive der Profis. Am Ende reichte es für die Staffel in 5:39:25 Stunden zu einem tollen 5. Platz in der Wertung der Frauenstaffeln.
Die Herren bewiesen ebenfalls, dass sie Bestzeiten abliefern wollen, wenn es in den Wettkampf geht. In der Addition der drei Teildisziplinen stand für die Staffel am Ende eine Gesamtzeit von 5:22:56 Stunden!

Für KinderLachen009 Rügen e.V. war diese Teilnahme von zwei Staffeln beim Ironman eine ganz besondere Aktion, die als einmalig bezeichnet werden kann. Mit einer derartigen Präsenz von Erfolgen bei Deutschen-, Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen waren es besondere Starter. Zudem kann nicht oft genug erwähnt werden, dass mit dem 87-jährigen Täve Schur das Radidol einer ganzen Generation auf Rügen am Start war.

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