Zu Besuch in der Uni und der Uniklinik

Nachdem wir Anfang der Woche bereits das kleine Regionalkrankenhaus „Hospital Sao Rafael“ in Rolandia besucht haben, wollten wir nun mehr über die Gesundheitsversorgung in Erfahrung bringen.

Ana Gabriela, die Tochter von Jacqueline, lud uns ein, gemeinsam mit ihr die Universität und das Universitätsklinikum in Londrina zu besuchen.

Die „Universidade Estadual de Londrina“ wurde 1970 gegründet und hat heute ca. 17000 Studenten. Der Campus ist riesig und gleicht einer eigenen kleinen Stadt in der Großstadt mit eigenen Restaurants und Banken. Die Studenten kommen aus ganz Brasilien hierher, so unter anderem aus Sao Paulo, Curitiba oder Bahia.

Das Universitätsklinikum befindet sich nicht auf dem Campus, sondern liegt etwas außerhalb.

Gemeinsam mit Gabriela besichtigten wir ein modernes und gut organisiertes Labor. Hier werden Untersuchungen der verschiedenen Körperflüssigkeiten gemacht. Uns beeindruckte, auf was für einem kleinen Raum hier gearbeitet wird. Die Geräte sind mit dem Standard in deutschen Laboren absolut vergleichbar. Im Gespräch mit Gabriela und einigen Angestellten lernen wir,  dass in Brasilien nicht alle Krankenhäuser über ein eigenes Labor verfügen. Vor allem die kleineren, regionalen Häuser nutzen Labore, die zum Teil in weit entfernten Städten sind….das ist bei Notfällen ein enormes Problem.

Gleichzeitig stellten wir fest, wie weit Theorie und Praxis in diesem Land auseinander driften bzw. mit Willkür und Unlogik hier Gesetze gemacht werden. Ein Beispiel: Der in Deutschland wichtige Alkoholtest im Blut nach Unfällen oder bei auffälligem Verhalten im Straßenverkehr,  ist in Brasilien nicht erlaubt, da es sich um eine Körperverletzung handelt, zu dem eine Zustimmung der Person vorliegen muss. Hier muss niemand die Zustimmung zu einem Test geben, der ihm ein Fehlverhalten nachweisen kann….Der Arzt, der den Test durchführt, würde sich strafbar machen. Ein Irrsinn, den man nicht verstehen kann oder muss…

Danach besuchten wir das Universitätsklinikum. Dieses ist das größte Krankenhaus im Umkreis und verfügt über alle Fachabteilungen. Beim Rundgang über die Flure fallen uns vor allem die extremen Unterschiede in der Modernität des Gebäudes auf. Das Klinikum wird derzeit teilweise renoviert. Dennoch erschreckt uns der Zustand des bisher noch nicht modernisierten Teile. Dieser Zustand ist aus unserer Sicht unterster Standard und wir hätten es so in einer Universität nicht erwartet.

Auf den Stationen wird uns erklärt,  dass diese hier in Brasilien nach dem Geschlecht, nicht wie in Deutschland, nach Fachabteilungen (Innere, Chirurgie usw.) gegliedert sind. So gibt es Stationen für Frauen und andere für Männer.

Es schloss sich die Besichtigung des  ambulanten Teiles an. Dieser ist nur bis 17 Uhr geöffnet und funktioniert wie eine normale Ambulanz in Deutschland. Hier erfuhren wir, dass das System der Versorgung in  Brasilien dreiteilig ist.

Auf der unteren Ebene gibt es die „Clinics“, ambulante Versorgungszentren. Soweit wir es verstehen, sind diese mit dem Prinzip der Poliklinik oder der Medizinischen Versorgungszentren zu vergleichen. Einzelne, niedergelassene Ärzte, wie in Deutschland, gibt es hier nicht.

Neben den Clinics gibt es die Regionalkrankenhäuser (oder Kreiskrankenhäuser) wie das in Rolandia und schließlich die großen Universitätskliniken.

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7. Tag, Kinderprojekte von und mit Giovane Elber

Heute beginnt ein Tag voller Erwartungen…Giovane Elber, ehemals gefeierter Fußballstar des FC Bayern München, heute als Botschafter für diesen Verein unterwegs, holte uns in Rolândia mit seinem Auto ab, um nach Londrina zu fahren. Hier befindet sich die von ihm am 31.5.1997 gegründete „Escola Oficina Pestalozzi“, eine Einrichtung für Kinder vom 5.-15.Lebensjahr aus der Favela.
Zunächst fuhr er mit uns durch ein sichtbar armes Viertel, welches sich durch den Schmutz, eingefallene Häuser, Müll, ausgeschlachtete Autowracks sowie ungewaschene und lumpige Kinder von anderen unterschied. Weder er, noch wir stiegen aus, um uns umzusehen und vielleicht mit dem Einen oder Anderen Kontakt aufzunehmen. Die Gewalt in diesen Slums, brasilianisch „Favelas“, ist zu groß. Wie trostlos die Gesichter der Menschen dort aussahen, wie teilnahmslos, wie perspektivlos.
Gut, bei gefühlten fast 40 Grad würde sich in Deutschland auch niemand mehr als nötig bewegen, nur ist die Situation für diese Menschen, die kaum etwas zu essen haben, sehr, sehr trostlos. Um so mehr bewunderten wir das unbändige Engagement der Menschen um Giovane, die diesen Kindern eine Chance bieten und ihnen menschliche Wärme, Geborgenheit und Zuversicht geben möchte.
Hinein ging es in die blau-weiß gestrichene Einrichtung über einen verschlossenen Zaun mit Stacheldraht. Sofort fielen uns ballspielende Kinder von ca. 5 Jahren in einer für Brasilien typisch überdachten betonierten Sporthalle mit Wellblechdach auf. An den Wänden des Gebäudes gemalte Bilder, die den Kindern immer wieder aufmerksam machen sollen, dass sie achtsam und gewaltlos miteinander umgehen sollen. Ein ganz toller Gedanke, den man in Deutschland auch einführen könnte…
Das Projekt arbeitet nach der Philosophie von Pestalozzi, was wir an der gütigen und geduldigen Art der Lehrerinnen und Betreuerinnen spürten. Wir würden die Beschäftigung der Kinder vergleichen mit einem in Deutschland existierenden Hort.
Die Kinder sind oft Opfer von Vernachlässigung, häuslicher Gewalt und Hunger, weil sich ihre Eltern wegen der Drogen- oder Alkoholabhängigkeit nicht um sie kümmern. So bekommen einige oft erst nach 2 Tagen etwas zu essen, und das auch nur im Projekt. Wir sahen Klassenräume, in denen Kinder mit Setzbaukästen aus Deutschland bastelten oder an PCs kreatives Arbeiten lernten, die von einem einheimischen Unternehmen gesponsert wurden. Sie musizieren und haben eine Bibliothek, in der ihnen vorgelesen wird.
Die Kinder sind dort im Wechsel zum öffentlichen Schulunterricht entweder von um 7.00-12.00 oder von 14.00-18.00 Uhr untergebracht. Einmal in der Woche kommt ein Zahnarzt kostenlos zu den Kindern. Es gibt auch eine Elternsprechstunde, die einmal monatlich abgehalten wird. Vom Lehrkörper wird ein Jahresplan für die Kinder entwickelt, der als Nachweis über das Erreichte sowohl für die Gemeinde, als auch für die Stiftung gilt. Eine Sozialpädagogin geht in die Favela zu den Familien und kontrolliert die Obhut der Kinder. Sie ist die gute Seele des Projektes, da sie über alles Bescheid weiß.
Diese Einrichtung hat gemäß unserer Nachfrage keine religiöse Ausrichtung. Die Lehrer werden von öffentlichen Geldern bezahlt, Kontrollen bezüglich Hygiene und Sicherheit sind nicht selten. Das Projekt arbeitet Generationen übergreifend, d.h. Kinder die ehemals dort waren und nun selbst Eltern sind, bringen ihre Kinder wieder dorthin…

Wir erfahren, dass sich die Favela seit der Eröffnung des Projektes strukturell verbessert hat. So wurde eine Straße dorthin gebaut. Leider ist der unsagbare Müll ein großes Problem, denn wenn die Regenzeit beginnt, vermehren sich dort die Mücken, wie Dengue oder Zika, und verursachen tödliche Krankheiten.
Nach einer Einladung zum Mittagessen, welches wir aus Zeitgründen absagten, ging es weiter zum nächsten Projekt.

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„Oh du fröhliche“ in Brasilien

Es sollte ein entspannter und gemütlicher Tag in Rolandia werden… 

Da die Apotheke unserer Gastgeber auch am Samstag geöffnet ist und folglich alle arbeiten mussten, planten wir beim Frühstück, dass wir zumindest den Vormittag allein in der Stadt verbringen wollten.
Aus diesem Plan ergab sich ein Ausflug in die deutsch-brasilianische Kultur der Stadt Rolândia. Die Stadt hat ihre Wurzeln in einer Siedlung für 400 deutsche Familien, die 1932 im Urwald von Parana gegründet wurde. In den folgenden Jahren kamen viele Deutsche in die Stadt. Viele von ihnen bzw. ihre Nachfahren leben heute noch hier. Daher sprechen hier heute mehr Personen deutsch, als englisch. 

Unser „Ausflug“ begann mit einem spontanen Treffen mit Elisabeth, der Deutsch-Brasilianerin, die uns schon am Anfang der Woche begleitet hatte, um in Schulen und Kitas zu übersetzen. Elisabeth ist Mitglied in einem deutschen Chor mit 14 Mitgliedern. An diesem Samstag hatte der Chor einen Auftritt in der Innenstadt, dem wir beiwohnten. Schnell kamen wir mit den Chorsängern ins Gespräch und bei der Zugabe auf Wunsch eines Lokalpolitikers wurden wir spontan dazu gerufen….also sangen wir bei 40 Grad im Schatten „Oh du fröhliche“!!!

Auch die „Zumba“-Gruppe, die nach dem Chor ihren Auftritt hatte, lud uns zur Teilnahme ein. So kamen wir vom deutschen Weihnachtslied zu lateinamerikanischen Tänzen.

Eine der deutschen Chordamen lud uns anschließend in „Omas Kaffeehaus“ (DAS ist der Originalname) zu Currywurst und Kaffee ein. Von ihr erfuhren wir ein wenig von den verschiedenen Lebenswegen der hier ansässigen Deutschen…viele kamen vor dem 2. Weltkrieg auf der Flucht vor dem NS-Regime, andere kamen nach 1945 als geflohene NS-Funktionsträger, wieder andere kamen als Missionar im Auftrag der Kirche.

Allein an diesem Beispiel zeigt sich die Vielschichtigkeit dieses Landes und insbesondere der Region um Rolândia…

Pharmazie ist nicht gleich Pharmazie…

Wir sind längst nicht fertig mit unseren Informationen über das Land und die Leute…

Ein Besuch in Jaquelines eigener Apotheke zeigte uns nicht nur einen modernen Bau mit sorgfältig gekleidetem Personal und einer akribisch geordneten Produktpalette, sondern auch den ruhigen und sachkundigen Umgang mit den Menschen. Beim Blick in die Regale fiel auf, dass viele Medikamente identisch zu denen in Deutschland sind. Allerdings bemerkten wir, dass die Dosierungen hier in Brasilien häufig deutlich geringer sind, als die bei uns. Außerdem gibt es mehr kombinierte Standardmedikamente. Produkte, wie zum Beispiel sehr starke Schmerztabletten, sind hier unter Verschluss. Ebenso gibt es kaum Zäpfchen, die bei uns vor allem für Kinder genutzt werden. Die Apotheke darf nur geöffnet sein, wenn ein sogenannter Pharmazieingenieur vor Ort ist. Geöffnet ist die ganze Woche bis durchgehend von 8 Uhr bis 19 Uhr, außer Sonntag.

Weiterhin lernten wir, dass es daneben in Brasilien Apotheken gibt, in denen Rezepte eingelöst werden, auf denen eigens zusammengesetzte Rezepturen stehen. Diese Rezepte dürfen ausschließlich vom Arzt verordnet werden und die fertigende Apotheke darf von dieser Rezeptur nicht abweichen! Diese „Manufakturapotheken“, die selbständig die Inhaltsstoffe in die Kapseln einbringen, existieren seltener. Dieses Modell ist uns aus Deutschland nicht bekannt. Da wir großes Interesse zeigten, hat uns die Inhaberin alle Produktionsetappen und auch die Fertigung beschrieben. Diese ist für alle Kunden sichtbar hinter einer großen Glasscheibe. Die Pharmazeuten arbeiten mit Mundschutz unter saubersten Bedingungen für alle sichtbar. Medikamente, die aus verschieden zusammengesetzten Wirkstoffen bestehen, die der Arzt auf dem Rezept zusammenstellt, sind zum Beispiel Multivitaminpräparate, Schmerzmedikamente mit unterschiedlichen Substanzgruppen, Lotionen, Cremes und Salben für die Haut, zum Beispiel gegen allergische Hautreaktionen. Das Prinzip unterscheidet sich also von dem einer homöopathischen oder naturheilkundlichen Produktpalette. Da diese Produkte in Deutschland vorzugsweise in Drogerien oder Discountern freiverkäuflich sind, wird diese Art einer Apotheke bei uns wahrscheinlich nicht existieren können…

 

 

 

 

Schule in Brasilien

„Zurück in die Schule“ war heute unser Motto.

Heute stand für uns ein Besuch im Alfa College in Rolandia auf dem Programm. Das Alfa Collage ist eine Privatschule und wäre vom Schulabschluss wohl am ehesten mit einem deutschen Gymnasium zu vergleichen. Allerdings haben wir hier bereits gelernt, dass es in Brasilien kein Abitur oder ähnliches gibt. Stattdessen legen die Schüler, die nach der Schule studieren wollen, einen Test für das jeweilige Studienfach ab, der darüber entscheidet, ob sie zum Studium zugelassen werden.

Das Alfa College ist nicht nur Gymnasium, sondern auch Kita und Grundschule. Die Kinder kommen hierher, sobald sie 1 Jahr alt sind und durchlaufen dann alle Jahrgangsstufen bis in die 12. Klasse. Wir erfahren, dass man in Brasilien Schulgebühren bezahlen muss. In Privatschulen, wie dem Alfa College, sind diese Gebühren höher als an staatlichen Schulen und betragen etwa 300 Reais (etwa 100€) im Monat.

Der gesamte Schulkomplex wirkt sehr sehr sauber und gut strukturiert. Man merkt schnell, dass die Schüler hier eher privilegiert sind. Beim Rundgang mit der Schulleiterin berichtet sie uns, dass alle Schüler – von den Kleinsten in der Kita, bis zu den Ältesten in der Oberstufe – Schuluniform tragen müssen. Diese Uniform besteht an den meisten Schulen allerdings nur aus einem T-Shirt mit dem Schullogo.

Der Unterrichtsablauf ist von dem in Deutschland verschieden. Im Alfa College ist Schulbeginn um 7.30 Uhr und Unterrichtsende  ist um 12.30 Uhr. Einmal in der Woche ist auch am Nachmittag Unterricht. Anders als an deutschen Schulen ist auch samstags Unterricht und es finden Prüfungen statt….und das an JEDEM Samstag.

Im Gespräch berichtet man uns, dass dies eine Besonderheit des Alfa College ist. An staatlichen Schulen haben die Kinder entweder nur am Vormittag von 7.30 Uhr bis 12 Uhr oder nur am Nachmittag von 14-18 Uhr Unterricht.

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KinderLachen und Cervin

Ein aufregender Tag geht zu Ende…

Unser Weg führte uns hinaus „auf das Land“, das hier in Rolandia schon unmittelbar hinter der Stadtgrenze beginnt. Kaum haben wir die letzten teilweise verlassenen, teilweise bewohnten Häuser hinter uns gelassen, erstrecken sich vor uns nahezu unendliche Weiten aus Feldern, Graslandschaften und Wäldern.
Unser Ziel des Tages ist „Cervin“. Der Cervin ist eines der bekanntesten Drogentherapiezentren in Brasilien. Gegründet im Jahr 1985 von einem deutschen Missionar der Marburger Mission bietet das Zentrum heute Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen Zuflucht im Kampf gegen ihre Sucht.
Wir werden von Udo empfangen, einem Brasilianer, der perfekt Deutsch spricht und selbst zur Marburger Mission gehört. Er arbeitet hauptberuflich im Cervin und berichtet uns, dass die Abhängigen freiwillig um Aufnahme in das Projekt bitten. Sie haben alle Probleme mit Alkohol und/oder Drogen. Im Normalfall bleiben Sie für 6 Monate im Projekt und machen hier den Entzug.
Wir erfahren von Udo, dass die jüngsten Kinder, die hier herkommen, 12 Jahre alt sind. Der Älteste ist 75 Jahre alt.
Im Haupthaus des Cervin – einem großzügigen Anwesen – leben heute bis zu 20 Kinder und Jugendliche und 50 Erwachsene. Für Frauen gibt es ein eigenes Projekt ein paar Kilometer entfernt…
Im Projekt gehen die Kinder zur Schule. Neben der Schularbeit müssen sie zudem in der eigenen Landwirtschaft helfen. Cervin hat große Felder mit Mais und Sojabohnen, hält Kühe und Schweine sowie Hühner und versorgt sich so selbst. Was überschüssig ist, wird verkauft, um Gelder für das Projekt zu erhalten.

Wir sind der festen Überzeugung, dass der Cervin eine wundervolle und sehr wichtige Arbeit leistet. Er gibt den Abhängigen die Chance, in ein geregeltes Leben zurückzufinden. Die Atmosphäre und die Einstellung der Angestellten beeindrucken uns. Sie alle folgen den christlichen Gedanken der Nächstenliebe.
Begeistert von diesem Projekt und mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken im Gepäck fahren wir vom Land zurück in die Stadt. Auch wenn dies nur ein paar Kilometer sind, ist es doch der Weg in eine andere Welt.

 

 

 

Menschlichkeit in Brasilien

Guten Morgen Rolandia, guten Morgen Brasilien!

Tag 2 unserer Reise in das Ungewisse begann nach unruhigen Träumen, weil der „Arbeitsmodus“ immer noch in uns steckt, die Nacht von einem unruhigen Hundegebell, einem regen Zug- und Autoverkehr durchbrochen wurde… Nach einem gemütlichen Frühstück, welches genauso wie in Deutschland aus Toast, Butter, Käse und Honig besteht, nur mit einem viel reicherem Obstanteil, fuhren wir gestärkt zu Elisabeth, einer deutsch-sprechenden Brasilianerin, die uns eine wichtige Stütze beim Informationsfluss zu den vor Ort lebenden und arbeitenden Menschen war. Endlich kamen wir zu „unseren“ Kindern im „Centro Muncipal De Educacáo infantil“, die artig in den Räumen von ihren liebevollen Betreuerinnen umsorgt wurden. Wir erfuhren, dass die Kinder zum Teil aus zerrütteten Familien stammen, oder aus Familien, bei denen die Eltern Arbeit haben und sich deshalb nicht um die Kinder kümmern können. Das jüngste Kind war noch ein Baby, die ältesten sind maximal 5 Jahre alt…Beeindruckt haben uns die Variabilität der Lernmethoden, nach denen die Kinder beschäftigt wurden und obwohl die kleinen Geister sehr energiegeladen sind, haben sie dennoch einen entsprechenden Respekt vor ihren Erziehern…schnell fanden wir zueinander Kontakt und schließlich erhielten alle von uns die von lieben Menschen aus Deutschland gespendeten Kuscheltiere. Die Freude und das Glück dieser kleinen Kinderseelen kann keiner nachempfinden, der so etwas noch nicht erlebt hat…viele drückten es gleich an sich, als wenn sie es nicht mehr loslassen wollten… Wir erfuhren von den brasilianischen Strukturen bezüglich Familie, Arbeits- und Lebensbedingungen.

Danach ging es weiter zum „Recanto dos Anjos“, einer katholischen Einrichtung für Kinder. Auch hier spürten wir die Wärme und liebevolle Fürsorge der Betreuerinnen für die Kinder. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und einem Lied zum Abschied fuhren wir weiter ins einzige städtische Krankenhaus „Hospital Sāo Rafael“. Auch dort gibt es den gewissen Unterschied zwischen privaten Patienten und den anderen, was sich unter anderem in der Einrichtung und Betreuung zeigte. Das Prinzip der Differenzen zwischen privat und staatlicher Versorgung ähnelt sich mit Deutschland, wenn auch auf viel geringerem Level der Versorgung…

Durch den Jetlag, das feuchtwarme Klima, die auf uns einstürmenden neuen Eindrücke waren wir völlig geschafft und beendeten den Tag mit einer Stadtbesichtigung und einer Einladung bei der Familie di Silva. Wie schön zu spüren, dass extra unseretwegen ein Grillfest mit ALLEN Familienmitgliedern organisiert wurde…wäre das bei uns ähnlich??? Wir genossen diese Atmosphäre…Erschöpft aber glücklich fielen wir um Mitternacht ins Bett. Heute erwartet uns eine Einrichtung für Suchtkranke, die ein Schweizer Paar gegründet hat. Eine neue Erfahrung wartet auf uns!

KinderLachen in Brasilien

Sonntag, 5.3.2017; 12.15 Uhr Ortszeit in Brasilien…wir sind auf dem Flughafen Londrina gelandet. Hinter uns liegen mehr als 28 Stunden Anreise.

Unser Weg führte uns von der Insel über Berlin und Frankfurt nach Sao Paulo. Dort gelandet konnten wir die ersten Eindrücke in diesem riesigen Land sammeln….die Brasilianer scheinen unfassbar gelassen und entspannt. Alles geschieht in einer großen Ruhe…

Was wir beim Landeanflug aber auch schon sehen konnten, sind die enormen Unterschiede in dieser Stadt und in diesem Land. An den Flughafen grenzen bereits große Favelas – die Armenviertel- an.

Für uns geht es aus der Metropole weiter auf das Land. Genauer gesagt nach Londrina. Eine Stadt mit 500.000 Einwohnern. Hier werden wir von Jacqueline und ihrem Vater abgeholt. Beide hatten wir durch einen glücklichen Zufall auf Rügen kennengelernt und im Gespräch entstand die Idee, nach Brasilien zu kommen, um hier vor Ort zu sehen, wie KinderLachen009 Rügen e.V. die Projekte für Straßenkinder und die Ärmsten der Armen unterstützen kann.

Zusammen fahren wir daher in ihre Heimatstadt nach Rolandia – 25 km von Londrina entfernt. Wir werden von der gesamten Familie unglaublich herzlich und gastfreundlich in Empfang genommen und direkt mit einem brasilianischen Essen aus Schweine- und Rindfleisch mit Bohnen und Reis sowie Maniok begrüßt…Im Gespräch mit der Familie erfahren wir nicht nur, wie stolz sie alle auf ihr Land sind und wie wichtig hier der Zusammenhalt in der Familie ist. Unsere Gastgeber berichten auch von den vielen sozialen Problemen und Herausforderungen, denen sich sowohl staatliche als auch kirchliche und private Initiativen täglich aufopferungsvoll stellen, um die Unterschiede in der Gesellschaft nicht zu gross werden zu lassen und die sozial schwachen Personen in die Gesellschaft zu integrieren.

Die Entdeckungsreise Brasilien kann beginnen. Wir sind uns an diesem ersten Abend schon sicher, dass viele spannende und interessante Eindrücke und Erfahrungen auf uns warten…

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KinderLachen trifft Klara

Foto 2Nachdem uns Anfang des Jahres eine Anfrage einer jungen Familie aus Rostock erreichte, machten sich Mitglieder von KinderLachen009 Rügen e.V. am  19.02.2017 auf den Weg in die Hansestadt.
In Rostock angekommen, lernten wir die dreijährigen Zwillinge Klara und Emil kennen. Die beiden kamen viel zu früh auf die Welt. Nach der Geburt entwickeln  sich beide Kinder ähnlich. Doch während Emil heute ein aufgeweckter Dreijähriger ist, der die Welt entdeckt, ist Klara auf eine Rund-um-die Uhr-Betreuung angewiesen. Klara, von ihren Eltern liebevoll Klärchen genannt, ist unheilbar krank – niemand weiß, wie viel Zeit der Familie mit ihr bleibt.

Schon während der Schwangerschaft wurden bei ihr Zysten im Gehirn und Eiweißablagerungen am Herzen festgestellt. Eine Diagnose kann bis heute  diesem Krankheitsbild nicht zugeordnet werden. So können nur die Symptome behandelt werden: sie kann nicht sitzen oder stehen, wird von Krämpfen geplagt,  kann nur über eine Trachealkanüle atmen. Zudem wird Klara durch eine Sonde ernährt. Sie ist fast blind, auf Geräusche und Berührungen reagiert Klara dagegen  umso mehr.

Zu ihrem Bruder Emil hat Klärchen eine besondere Verbindung. Emil ist lebhaft, spielt während unseres Besuches und prompt fängt Klara an zu lächeln und sich  zu freuen.

Da die Eltern bei der 24 h Pflege an die absolute Belastungsgrenze gekommen sind, hat die Familie seit kurzem einen 24-Stunden Pflegedienst gestellt bekommen.

Das derzeit größte Problem für die kleine Familie ist der Transport von Klärchen im Alltag. Dazu benötigt die junge Familie dringend ein Rollstuhl gerechtes Fahrzeug.Foto 1

KinderLachen009 Rügen e.V. möchte helfen, dass die Familie um Klärchen mobiler wird, der Transport zu Ärzten nicht zu einer unüberwindbaren Hürde wird, die Therapien stressärmer erreichbar werden und Klärchen im Kreise ihrer Familie am Leben teilhaben kann.

Möchten auch Sie helfen?
Vielleicht finden wir einen Sponsor, der der Familie bei der Suche nach einem Fahrzeug hilft, dass behindertengerecht umgebaut werden kann.
Auch eine Anschubfinanzierung für das neue Auto benötigen wir…

Unser Konto: DE49 1309 1054 0003 3666 69 (BIC: GENODEF1HST)
Stichwort: Klara

Grüße aus Chittagong

Kurz vor Weihnachten erreichten uns liebe Grüße aus dem Waisenheim Sankt Benedict aus Chittagong/Bangladesch.

„Dear Sirs, Madams and colleagues,
Greetings from MCPP-Chittagong!

In this season of glory May we wish you all a very Merry Christmas !!!!!!!!!!

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Thanks for your support and guidance through out the Year !!!

Regards,
A. Brayan Anthony
Project Coordinator
Medical Centre for the Poorest of the Poor (MCPP)“

Brayan Anthony ist Projektkoordinator in Chittagong und unser ständiger Ansprechpartner vor Ort. Er hat uns 2013 auch schon einmal auf Rügen besucht.  Nähere Infos dazu gibt es hier.

Süßes kaufen und Gutes tun!

Wollen Sie Gutes tun und Kindern helfen?

Wollen Sie Freude schenken?

Sind Sie noch auf der Suche nach einer besonderen Geschenkidee?

…dann haben wir eine Idee zum Geburtstag oder einfach als kleine Aufmerksamkeit.

KinderLachen009 Rügen e.V. hat in Zusammenarbeit mit unserem Mitglied Täve Schur eine Schokolade entworfen, die es so nur bei uns gibt: „Süße Grüße von Täve“.

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Verkauft werden die Schokoladen für 3€. Der Erlös der Schokoladen geht zu 100% an die Kinder.

Hier gibt es die Schokolade zu kaufen:

Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen unsere einmalige Aktion unterstützen, indem sie Süßes kaufen.

Die Schokoladen wurden uns von großzügigen Sponsoren zur Verfügung gestellt. Die Alte Pommernkate Rambin hat handgefertigte Zartbitter-Schokoladen zur Verfügung gestellt. Das Reformhaus Binz hat hochwertige Bio-Schokoladen von Rapunzel gespendet. Der Druckhof Gampe aus Bergen druckte die Verpackungen.

Vielen Dank!

 

Schlagerstar Regina Thoss engagiert sich das 2. Mal für „unsere Kinder“

…am Ende des Abends hielt es die Besucher im nahezu ausverkauften Theater Putbus nicht mehr auf ihren Sitzplätzen.
Das Publikum spendete langanhaltenden Applaus und Standing Ovations!

Regina Thoss, Schlager-Star mit großem Herz, hatte am 13.11. 2016 zu einem besonderen Konzert geladen, um „Danke“ zu sagen und mit diesem Konzert gleichzeitig Gutes zugunsten von KinderLachen009 Rügen e.V. zu tun.
Nach ihrem ersten Benefizkonzert im November 2014 bewies die „Milva des Ostens“ damit erneut, dass sie nicht nur eine großartige Künstlerin ist, sondern sich auch für Kinder engagiert.
Einmal mehr hatte sie ohne zu zögern zugestimmt, ohne Gage aufzutreten und die Einnahmen des Konzerts dem Verein KinderLachen009 Rügen e.V. zu übergeben. dieses tat sie dann auch ohne die geplante Unterstützung von Heiko Reissig, der kurzfristig absagte.

Regina Thoss steht seit ihrem 8. Lebensjahr auf der Bühne. 1964 entdeckte sie Heinz Quermann in Zwickau, 1966 gewann sie das internationale Schlagerfestival der Ostseeländer in Rostock. Folgerichtig feiert Regina Thoss 2016 ihr 50-jähriges Berufsjubiläum!
Neben den schönsten Liedern aus ihrem Jubiläumsalbum präsentierte sie daher natürlich auch zahlreiche Hits aus ihrer langen Karriere, wie „Rom-ta-rom“, „Die Liebe ist ein Haus“ oder „Blue Bayou“.
Diese Mischung aus alten und neuen Hits war wundervoll und zeigte, dass die Stimme der bekannten Künstlerin nach wie vor sehr kraftvoll ist. Besonders beindruckte sie ihr Publikum, als sie am Ende des Konzerts eine letzte Zugabe a cappella, also ohne Instrumentalbegleitung, gab. Das Publikum war begeistert und dankte es ihr mit erneuten Zurufen und stehenden Ovationen.

Das Konzert wurde für viele Gäste ein unvergessliches Erlebnis, wie sie es uns nach der Veranstaltung erzählten. Das zeigte sich nicht nur am Applaus und den Zugaben, sondern auch an den vielen glücklichen Gesichtern.
Und damit waren nicht nur die Besucher gemeint, die mit dem Erwerb ihrer Eintrittskarte Gutes getan haben, sondern auch die Künstlerin, die sich begeistert vom dankbaren und textsicheren Publikum zeigte.
Schließlich gab es auch strahlende Gesichter bei den ehrenamtlichen Mitgliedern von KinderLachen009 Rügen e.V., kommt doch der Erlös des Abends zu 100% den notleidenden Kindern zu Gute.

Am Ende blieb die Erkenntnis, dass man nicht nur NEHMEN, sondern viel mehr GEBEN kann!!!

Die ehrenamtliche Arbeit im Verein wäre ohne die Unterstützung vieler helfender Hände nicht möglich. Daher möchte sich „KinderLachen009 Rügen e.V.“ an dieser Stelle bei allen Helfern, Spendern, Sponsoren und Unterstützern, die zum Gelingen dieses Konzert beigetragen haben, ganz herzlich bedanken!

Fotos: (c) KinderLachen009 Rügen e.V.

Auch die Ostsee-Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 16.11.2016. Leider sind in dem Beitrag einige Fehler enthalten. Deshalb folgte die Richtigstellung am 24.11.2016.

 

KinderLachen009 Rügen stellt sich vor…

Die MitMachzentrale und der Landkreis Vorpommern-Rügen haben zusammen mit dem Ostsee-Anzeiger eine neue Zeitungsreihe ins Leben gerufen.
In dieser monatlichen Reihe haben Vereine und ehrenamtliche Initiativen aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit vorstellen.

Im November 2016 war KinderLachen009 Rügen e.V. dabei und wurde vorgestellt.  Der Artikel mit dem Titel  „Kinderlachen ist mehr wert als alles Geld der Welt“ erschien am 09.11.2016.

Er wurde ebenfalls auf der Seite des Landkreises veröffentlicht.

KinderLachen auch in Brasilien

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Dieses großartige Foto erreichte uns vor wenigen Tagen aus Brasilien. Genauer gesagt aus der Stadt Rolandia im brasilianischen Bundesstaat Paraná im Süden des Landes.

Durch einen persönlichen Kontakt zu einem sehr freundlichen Brasilianer, der zeitweise auf Rügen lebt, ist die Verbindung von KinderLachen009 Rügen e.V. nach Südamerika entstanden.

In persönlichen Gesprächen wurde uns von einem Kinderhilfsprojekt vor Ort in Rolandia erzählt.
KinderLachen möchte dieses tolle Projekt unterstützen. Momentan sind wir dabei, einen Kontakt zu den Kindern aus den Favelas herzustellen, die dringend Hilfe benötigen.
Weitere Informationen hierzu folgen in Kürze.
Bis dahin zunächst noch weitere Eindrücke aus Brasilien: