Gedanken zu Brasilien

Wir sind zurück in Deutschland….Es gibt viele Informationen, die wir bekommen haben oder auch Kleinigkeiten, die uns in den vergangenen 3 Wochen Brasilien aufgefallen sind.
Diese tragen ebenso wie die Besuche in den verschiedenen Kinder-Projekten zu unserem Gesamteindruck dieses wundervollen Landes bei.

Die Liste unserer Gedanken ist nicht vollständig und im Zweifel sehr subjektiv, aber es sind unsere Beobachtungen der letzten Tage…

KLIMA
…wenn es regnet, regnet es richtig. Die Straßen stehen dann binnen Sekunden unter Wasser.

…Moskitos nerven, gerade auch deshalb, weil wir nicht wissen, ob sie zu Dengue oder Zika gehören.

ESSEN
…ein Mittag- oder Abendessen ohne Reis, Bohnen und VIEL Fleisch ist kein Essen. Gleiches gilt für süße Nachspeisen. Diese gehören unbedingt zu jedem Essen dazu, auch zum Frühstück.

…neben Frühstück, Mittagessen und Abendessen gibt es noch das 2. Frühstück, den Snack am Nachmittag (süß oder salzig) und Kaffee…und je nach Laune auch noch einen Snack zur Nacht-wohlgemerkt „brasilianischer Snack“… in Deutschland würde man dazu vollständige Mahlzeit sagen.

…Brasilianer lieben „Self-Service“-Restaurants. In diesen zahlt man entweder wie in unseren Buffettrestaurants pro Person („all you can eat“) oder pro Kilo („Kilo-Restaurants“).

…Maniok gehört zu jedem Essen. Egal, ob gekocht, gebraten, gegrillt, frittiert oder als Pulver. Warum, kann uns keiner erklären. Ist einfach so…

LEUTE
…Brasilianer lieben ihre Mittagspause und das Nickerchen über die Mittagszeit. Wahrscheinlich ist dies mit dem feucht-warmen Klima zu erklären.

…die Familie ist unglaublich wertvoll und der Zusammenhalt innerhalb der Familien wird sehr groß geschrieben.

…Kinder sind das höchste Gut und soweit möglich, wird versucht, ihnen möglichst viel Bildung und Betreuung zukommen zu lassen.

…die Wärme und Herzlichkeit der Menschen ist unbeschreiblich groß.Egal, ob man sich kennt, wird zur Begrüßung einander um den Hals gefallen, nicht einfach nur auf Abstand die Hand gegeben.

…DAS sportliche Brasilien existiert nicht.

…der Trend zum „schnellen Geld“ über den Fußball ist spürbar. Viele Kinder träumen von einer Karriere in Europa.

…Kinder lieben, wie in Europa, das Fast Food, Handy und PC sowie die Bewegungslosigkeit.

…die Menschen sind sehr religiös. Kirchen gibt es überall, allerdings ist deren Glaubensauslegung nicht immer eindeutig der katholischen Kirche zuzuordnen. Orgeln sind eher selten. Hier findet man dagegen häufiger ein Schlagzeug in der Kirche.

…Mütter im Alter von 12 Jahren sind hier keine Seltenheit.

…jeder 2. in Brasilien ist übergewichtig. Und geschätzt war auch jede 2. Frau schon beim Schönheitschirurgen.

…Toleranz, Miteinander, Respekt füreinander und Kinderliebe sind die prägenden Werte der Menschen.

…kaum jemand spricht Englisch. Orts- oder Zeitangaben, die man von Hotelmitarbeitern oder Mitarbeitern von Touristeninfos bekommt, sollte man besser nicht vertrauen.

LAND & ALLTAG
…das Land ist riesig. Die Wege sind weit. 60 km zu fahren, um ein bestimmtes Restaurant zu besuchen, sind normal.

…es gibt keine Mülltrennung.

…meist gibt es Kunstblumen, denn echte Blumen benötigen Wasser und darin können sich Mücken sammeln, die Krankheiten wie das Zika-Virus oder Dengue übertragen können.

…die Kultur ist vielfältig, aber es fällt niemand auf. Extrovertierte Einzelgänger gibt es kaum.

…die Straßen sind löchrig und die Erde rot. Der Wald ist meist ein Regenwald. Palmen dienen als Alleebaum oder als Feldbegrenzung.

…in Rio haben rote Ampeln wie in jeder Großstadt Vorschlagscharakter. Man läuft einfach zwischen den Autos über die Straße.

…in Rio werden Busse angehalten, in dem man winkt oder einfach auf den Bus zu läuft. Egal, ob eine Haltestelle in der Nähe ist, oder nicht.

…“Favelas“ sollte man wirklich nur mit sicherer Begleitung und wenn, dann tagsüber, durchfahren.

…Menschen in Lumpen eingehüllt liegen in Rio an jeder Straßenecke. Auch an der berühmten Copacabana sieht man sie – und alle Strandbesucher laufen achtlos an ihnen vorbei.

…eine neue Erkenntnis für uns sind meterlange Schlangen vor den Banken. Warum dies so ist, wissen wir nicht. Wahrscheinlich gibt es so etwas wie „Zahltag“ bzw. Firmen geben an bestimmten Tagen eine Sonderzahlung für ihre Mitarbeiter.

…wir sind begeistert….hier sieht man den alten VW-Käfer und den alten BULLI an jeder Straßenecke.

…die Unterschiede zwischen dem Norden und dem Süden Brasiliens scheinen extrem. Der Norden ist arm, der Süden ist eher europäisch.

…Güterverkehr wird hier nicht über die Straße bewegt, sondern mittels Zügen. Diese Züge Haben bis zu 80 Wagons…handgezählt 😉

…rechts vor links gilt nicht. Oder zumindest nur sehr selten – anhalten muss man nur, wenn ein großes „PARE“ auf der Straße zum „Stopp“ auffordert.

….als Rechtsabbieger darf man rote Ampeln überfahren und abbiegen.

…Blitzableiter gibt es nur auf Hochhäusern. Für „normale“ Häuser ist man der Überzeugung, dass diese nicht abbrennen können. Die Christusstatue ist natürlich mir einem Blitzableiter gesichert 😉

…Kosmetik- und Hygieneartikel sind sehr teuer. Die Mehrwertsteuer beträgt 45%, die weltweit höchste!

 

GESUNDHEIT
…im Regionalkrankenhaus gibt es getrennte Eingänge für Patienten mit der „normalen“ staatlichen Versicherung und denen mit einer privaten Versicherung.

…sämtliche Medikamente, auch Vitaminpräparate, die bei uns im Supermarkt oder Drogerien erhältlich sind, werden hier in Apotheken verkauft.

…Vorfahrt für Ambulanzfahrzeuge mit Blaulicht/Rotlicht und Martinshorn scheint es nicht zu geben. Vielmehr stehen sie, wie alle anderen auch, im alltäglichen Stau auf den Straßen. Zudem hat hier scheinbar jedes Krankenhaus eigene Ambulanzfahrzeuge.

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